Veranstaltung auf der Grundlage von „Die Massenpsychologie des Faschismus“ von Wilhelm Reich am Montag, den 9. September 2024 um 18.30 Uhr in der Landesgeschäftsstelle DIE LINKE Hamburg in der Burchardstraße 21. Einführung: Heinz-Dieter Lechte
Das Buch ist eine wahre Fundgrube für die ersten Jahre des Faschismus in Deutschland. Natürlich drängt sich die Nähe zu den Wahlen am vergangenen Sonntag in den „neuen Bundesländern“ auf. Doch geht es grundsätzlich um „Die Massenpsychologie der bundesrepublikanischen Massen“. Welches Staatsvertrauen haben sie? Welche Rolle spielt Klasse, welche Rolle Ideologie? Welcher Teil des Seins bewegt die Schichtungen der Massen politisch mehr, die soziale Lage oder ideologische Struktur?
Was tun?! Hamburg Newsletter Nr. 1 17. März 2024
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Niemand, der in einem System lebt, kann den Produktionsverhältnissen und der Produktionsweise des Systems entkommen, unabhängig des jeweiligen Standpunktes zum System als Zwangsjacke oder übereinstimmend. Der Kapitalismus ist ein System, der Sozialismus ist es nicht. Was er sein wird ist offen. Er muss erst gedacht, entwickelt und umgesetzt werden. Er hatte in Europa einen Versuch, der ist gescheitert an den historischen Bedingungen wie an inneren Gründen. Daraus kann man lernen. Auch der Kapitalismus hat historisch mehrere Anläufe nehmen müssen bis er zum beherrschenden System wurde. So wird es auch mit dem Sozialismus sein müssen. Solange konkurriert etwas Seiendes mit etwas, was erst werden muss. Bis dahin bleibt: »Wie [Ferdinand] Lassalle sagte, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer ›das laut zu sagen, was ist‹.« Rosa Luxemburg, 1906
Das heißt, analysieren und vermitteln, was der Kapitalismus ist – grundsätzlich und aktuell. Das ist der erste Schritt zum Demokratischen Sozialismus! |
Liebe Genossinnen und Genossen, ihr habt den ersten Newsletter mit der ersten öffentlichen Veranstaltung von Was tun?! Hamburg auf dem Bildschirm. Wir haben uns erst am 21. Januar des Jahres als Teil des nationalen Netzwerks „Was tun?!“ konstituiert. Die Initiatoren waren das Orgateam von „Quo Vadis, DIE LINKE?“. Da sich Quo Vadis zeitgleich aufgelöst hat, an alle die diesen erfolgreichen Weg begleitet haben: Herzlichen Dank Genossinnen und Genossen! Es ist uns kurzfristig gelungen auf dem Schiff „DIE LINKE – Landesverband Hamburg“ gegen den Kurs von Land und Bund in Richtung Regierungsbeteiligung die Rote Fahne zu hissen, den Kurs ändern konnten wir nicht. Nachdem sich die Mehrheit aus „Progressiver Linke“ und „Bewegungslinke“ entschieden hat, eine bürgerliche Partei neuen Typs sein zu wollen, mit einem Kompass dessen Nadel nicht mehr auf das „Erfurter Parteiprogramm“ ausgerichtet ist, war die Frage, wohin Die Linke geht, beantwortet. Die für Sozialisten folgerichtige Frage lautete nun hamburgisch „Wat nu?“ Tausende Sozialistinnen und Sozialisten haben als Konsequenz die Partei verlassen, andere sind geblieben. „Was tun?!“ hat sich zu einem Sammelbecken entwickelt, auch jener, die ausgetreten sind. Mehr noch aber als Auffangbecken jener, die geblieben sind. Mit dem Bündnis BSW hat sich eine neue Partei gebildet. Anders als DIE LINKE behauptet sie nicht, eine sozialistische Partei zu sein. Insofern gehören entsprechende Hinweise aus DIE LINKE zur Kategorie Selbstbefassung. Nichtsdestotrotz sind auch einige Hamburger Sozialistinnen und Soziaisten Mitglieder im BSW geworden. Es können und werden wohl noch mehr werden, denn das BSW nimmt zurzeit nur wenige neue Mitglieder auf. Antikommunismus gehört seit der Gründung der BRD zur parteiübergreifenden politischen DNA. Daraus ist ein betäubendes Gebräu entstanden. Einerseits wird sowohl politisch links als auch politisch rechts als linksextrem und rechtsextrem gleichgesetzt, eine Verniedlichung der historischen Tatsache des Faschismus als Instrument von Finanz- und Monopolkapital gegen linksradikale Arbeitermacht, wie verschleiert innerhalb der repräsentativen Demokratie gegen sozialen Widerstand gerichtet. Es ist also kein Wunder, wenn Bürgerinnen und Bürger mit den Begriffen rechts und links nichts mehr anzufangen wissen. Deshalb ist es für das BSW notwendig vor Aufnahme in die Partei zu filtern, wen es da in die Partei drängt. Der wichtigste aktuelle Gebrauchswert des BSW für Sozialistinnen und Sozialisten ist das Festhalten am Friedenskurs des Erfurter Parteiprogramms. Dies impliziert eine kritische Haltung zur NATO, ein Nein zu Waffenlieferungen, das Ende der Sanktionen gegen Russland, die Wiederherstellung der Pipeline durch die Ostsee, schließlich eine neue europäische Sicherheitsarchitektur. Auf dieser Grundlage wollen wir das BSW, ebenso wie DIE LINKE, auf den verschiedenen politischen Feldern kritisch analytisch begleiten. Migration in Politik und Bevölkerung Eine aktuelle und historische Betrachtung sowie marxistische Analyse Eine Veranstaltung von Was tun ?! Hamburg Referent: Andreas Grünwald Sonntag, der 14. April um 11.00 Uhr Dauer der Veranstaltung: ca. 3 Stunden. Für Kaffee und Mineralwasser wird gesorgt. Eventuell besorgen wir Kuchen zum Kaffee. Anmeldung ist nicht erforderlich, aber hilfreich. Liebe Genossinnen und Genossen, wir laden alle herzlich ein, die sich mit dieser Anrede angesprochen fühlen, ob Mitglied einer Partei oder auch nicht. Laut Daten von Statista vom 8. März des Jahres sehen 22% Ausländer/Integration/Flüchtlinge als größtes politisches Problem in Deutschland, mit 20% gefolgt vom Ukraine/Krieg/Russland, und Energie/Versorgung/Klima mit 17%. Wie ist das möglich? Ist die Arbeiterklasse fremdenfeindlich? Wie verhalten sich BSW und DIE LINKE dazu? Karl Marx und Friedrich Engels analysierten Migration vor dem Hintergrund des Klassenwiderspruchs zwischen Arbeit und Kapital. Der Genosse, Dr. Artur Pech, hat dankenswerter Weise in einem Leseheft zu „Marx und Engels über Migration“ gesammelt, was er bei den Klassikern zum Thema fand. Andreas Grünwald, hat sich bereits 2015 damit befasst. Er beginnt seine ausführliche Darlegung mit der Feststellung, Arbeitsmigration sei heute das Resultat der kapitalistischen Produktionsweise. Dieser Begriff meint die zusammengesetzte Form von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, kurz die kapitalistisch geprägte Gesellschaftsformation, die unser Leben bestimmt. Produktionsverhältnisse meinen darin die gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Produzenten in der Produktion materieller Güter eingehen. Hierhin gehört vor allem die Frage des Eigentums an den Produktionsmitteln, die im Kapitalismus Privateigentum sind. Bei allen kulturellen Unterschieden kommen Migranten aus Gesellschaften mit Produktionsverhältnissen, die sie auch in der BRD vorfinden. Die ökonomische Basis ist die gleiche wie im Herkunftsland, doch der „politische und juristische Überbau“ wie es Karl Marx nennt, ist oft ein ganz anderer und ursächlich für die Wahrnehmung von Migranten als Fremde. Während die Kollegen, den neuen Auszubildenden, einen jungen Asylanten aus Afghanistan, loben und solidarisch unterstützen, auf ihn nichts kommen lassen, reden sie in der Mittagspause über Migranten womöglich ganz anders. Und wie nehmen die Migranten die an sie gerichtete Erwartung, sich in die fremde Gesellschaft zu integrieren, wahr? Erleben sie Integration als Hilfe oder als Anpassungsdruck? Ein spezielles Phänomen der BRD ist die Sozialpartnerschaft zwischen Kapital und Arbeit. Darin ist der Betrieb ein Ort jenseits der Demokratie. Politik an diesem Ort ist verpönt. Eine politische Streikwelle wie jetzt gerade in Finnland ist nahezu undenkbar. Ein politischer Mensch ist man in der Freizeit, aber nicht am Arbeitsplatz. Die Gesellschaft insgesamt wird als entsolidarisiert wahrgenommen, während der Umgang am Arbeitsplatz solidarisch ist. Interessanterweise hat sich auch in der VR China – mit zunehmenden Kapitalismus – der politische Schwerpunkt von den Betrieben zu den Wohnbezirken verlagert. Genossinnen und Genossen, wieder einmal ein Themenbaum mit ungezählten Ästen! Statt ewiger Wahrheiten erwarten wir darum einen spannenden und auch kontroversen Austausch! Wir freuen uns auf euch! Solidarische Grüße! |
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